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Vitamin K2 – wofür ist es gut? Für Arterien und Knochen

Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe ein Vitamin, das gleichzeitig 2 Eigenschaften hat:
  1. Dieses Vitamin verhindert, dass sich überflüssiges Calcium in den Arterien ablagert, und kann so eine Arteriosklerose verhindern.
  2. Gleichzeitig transportiert dieses Vitamin das überschüssige Calcium aus den Gefäßen und Organen in die Knochen; also dorthin wo es hingehört und für den Knochenaufbau und die Knochenstabilität gebraucht wird. Vitamin K2 kann also auf diesem Weg eine mögliche Osteoporose verhindern.

Gleichzeitig einer Osteoporose UND einer Arteriosklerose vorbeugen?

Kaum zu glauben. Aber neue Erkenntnisse über physiologische Abläufe im Organismus zeigen genau die Mechanismen, die eine solche Doppelfunktion ermöglichen. Zudem haben erst wissenschaftliche Studien mittlerweile nachgewiesen, dass Vitamin K2 genau diese Eigenschaften hat.

Vitamin K1 und K2 – wo liegen die Unterschiede?

Häufig ist ausschließlich von Vitamin K die Rede. An dieser Stelle muss man genau unterscheiden:
  • Vitamin K1 = Phyllochinon
  • Vitamin K2 = Menachinon
  • Beide Vitamine gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Fettlöslich bedeutet, dass sie zur Verwendung im Körper Öl/Fett als Transportmedium brauchen. Nur dann kann sie der Körper nutzen. Damit erstrecken sich aber auch schon die Gemeinsamkeiten.

    Vitamin K1 reguliert die Blutgerinnung

    Vitamin K1 spielt im menschlichen Organismus eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Es kommt vor allem in grünem Gemüse wie z.B. Brokkoli, Grünkohl, Spinat oder auch Salat vor.

    Vitamin K2 reguliert das Calcium im Blut, Arterien und Knochen

    Vitamin K2 hat dagegen eine tragende Rolle im Stoffwechsel der GLA-Matrix-Proteine (MGP) und Osteocalcin. Es aktiviert (medizinisch carboxiliert) MGP und Osteocalcin. Ist MGP aktiviert, steuert es die Regulierung von Calcium im Blut und in den Arterienwänden. MGP bindet Calcium in den Gefäßen und schützt so unsere Arterien vor einer Calciumüberladung. Besteht ein Mangel an Vitamin K2, wird zu wenig MGP aktiviert. Mögliche Folge: Calciumablagerungen in den Gefäßen in Form von arteriosklerotischer Plaques.
    Zudem sorgen durch Vitamin K2 aktiviertes MGP und Osteocalcin für den Transport von Calcium aus dem Blut in die Knochen und dort für dessen Einlagerung in deren Hartsubstanz. Durch Vitamin K2 aktiviertes Osteocalcin sorgt auch dafür, dass dieses Calcium im Knochen bleibt und dort gebunden wird.
    Voraussetzung für alle diese Abläufe ist, dass die GLA-Proteine bzw. Osteocalcin vorher durch Vitamin K2 carboxiliert (aktiviert) wurden. Vitamin K2 verhindert also auch auf diesem Weg überschüssiges Calcium im Blut. So können sich tödliche Plaques nicht in den Arterien festzusetzen. Gleichzeitig wird dieses Calcium aus den Arterien in die Knochen transportiert und dort zur Stabilisierung eingelagert. Wichtig für gesunde Knochen und zur Vorbeugung und Behandlung einer Osteoporose.

    Wichtig zu wissen:
    • Nicht durch K1 sondern ausschließlich durch K2 werden die GLA-Proteine MGP und Osteocalcin aktiviert.
    • In mehreren in Japan durchgeführten Studien erwies sich die Zufuhr höherer Dosen von Vitamin K-Derivaten als effektive Therapie der Osteoporose.
    • Möglicherweise ist MGP auch eines der wichtigsten inhibitorischen (hemmenden) Proteine für die Kalzifikation von Geweben.

    K2 MK7 all-trans - die derzeit wirksamste Form von Vitamin K2

    Vitamin K2 gibt es in 4 unterschiedlichen Formen:
    • Mk-4 wird vom Körper nur sehr schlecht aufgenommen (Bioverfügbarkeit). Man benötigt daher sehr hohe Dosen um Wirksamkeit zu erzielen. Konsequenterweise gibt es kaum noch Produkte auf dem Markt, die MK-4 enthalten.
    • MK-9 ist in Deutschland nicht zugelassen, daher auch nicht verfügbar. Diese Form ist kaum erforscht, man vermutet eine gewisse Ähnlichkeit mit MK-7.
    MK-7 – all-trans macht den Unterschied
    • MK-7 all-trans hat von allen Formen die beste Bioverfügbarkeit, ist daher hoch wirksam und durch die lange Halbwertzeit zudem auch am längsten im Körper wirksam. Es ist daher ohne Frage die derzeit beste Form von Vitamin K2.
    • MK-7 cis ist praktisch wirkungslos. Daher ist darauf zu achten, dass das verwendete K2 MK-7 einen möglichst hohen all-trans-Anteil hat. Ideal ist ein all-trans-Anteil zwischen 96 und 99%.

    MK-7 all-trans – natürlich oder synthetisch?

    Aber auch bei MK-7 all-trans ist Vorsicht geboten. MK-7 kann entweder auf natürliche Art und Weise durch Fermentation hergestellt werden oder synthetisch (chemisch) im Labor. Wo liegen die Unterschiede und wie erkennt man diese als Verbraucher?
    1. Produkte mit 100% all-trans sind immer synthetisch, also chemisch hergestellt. Mittels natürlichen Herstellungsverfahren können nie 100% erreicht werden.
    2. Qualitativ gutes natürliches MK-7 hat immer einen all-trans-Anteil zwischen 98 und 99%. Mehr kann durch natürliche Fermentation nicht erreicht werden. Dies muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn natürliches Vitamin K2 wird vom Körper besser aufgenommen und ist dort auch länger wirksam.
    3. Finden sich in der Zutatenliste die „pflanzlichen Öle Geraniol und Citronella“, so wurden diese beiden Substanzen chemisch zu „Vitamin K2 100% all-trans“ synthetisiert.
    4. Ein weiteres Indiz der Unterscheidung ist zudem der Preis. Synthetisches Vitamin K2 ist erheblich preiswerter als Vitamin K2 auf natürlicher Basis. Daher empfiehlt es sich bei sehr preisgünstigen Produkten (gerade aus dem Internet) näher hinzuschauen. Solche Produkte sind entweder auf synthetischer Basis hergestellt oder günstige Importe (zumeist aus China) bei denen Reinheit und all-trans-Gehalt als sehr fraglich einzustufen sind.
    5. Bei Kombinationsprodukten von Vitamin K2 mit Vitamin D3 ist dabei nahezu allein das Vitamin K2 preisentscheidend. Vitamin D3 ist vergleichsweise sehr preisgünstig und hat am Gesamtpreis solcher Produkte einen nur sehr geringen Anteil.

    Mehr Informationen hierzu finden Sie hier

    Vitamin K und Arteriosklerose

    Das bereits im Zusammenhang mit dem Knochenstoffwechsel erwähnte Matrix-Gla-Protein (MGP) beeinflusst nicht nur die Mineralisation von Knochen und Knorpel, sondern auch die Kalzifikation von Gefäßwänden.
    Zahlreiche Arbeiten berichteten in den letzten Jahren über wichtige Effekte Vitamin K-abhängiger Proteine bei vaskulären Reparaturprozessen und bei der Gefäßverkalkung.

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