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Magnesium transdermal – durch die Haut geht gar nichts

Transdermal hat eine lange Tradition

Die Verabreichung von Arzneimitteln über die Haut (transdermal) hat eine lange Tradition. Es müssen jedoch zahlreiche Bedingungen erfüllt sein, damit Substanzen über die Haut in das Körperinnere gelangen können um dann dort einen wirksamen Blutspiegel aufzubauen. Beispielsweise gelingt es mit Salben, Cremes oder Pflaster bestimmte Substanzen in das Körperinnere zu bringen. Würde eine solche Zuführung auch mit Magnesium gelingen?

Wasserlösliche Stoffe gehen nicht durch die Haut

Magnesium ist ein wertvolles Mineral und spielt in der orthomoleklularen Medizin eine bedeutsame Rolle. Für die transdermale Verwendung wird Magnesiumchlorid – ein Salz – in Wasser gelöst und dann als Magnesiumchlorid-Lösung auf die Haut aufgetragen. Salze sind generell wasserlöslich. Allein aus naturwissenschaftlicher Sicht ist es aber unmöglich, dass wasserlösliche Stoffe die Haut durchdringen können. Insofern kann Magnesium allein aufgrund seiner Wasserlöslichkeit die Hautbarriere nicht überwinden. Wenn es aber nicht durch die Haut geht, kann es auch nicht in der Blutbahn oder den Muskeln landen. Warum ist das so?

Epidermis – die äußere Schutzschicht unseres Körpers

Das Magnesium aus dem Fußbad oder Vollbad landet lediglich in der Epidermis. Die Epidermis ist die oberste, äußere verhornende Schicht der Haut (Integumentum commune). Sie bildet die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt. Die Epidermis enthält zwar Nerven, jedoch keine Gefäße. Die Versorgung mit Blut erfolgt über den subepidermalen Gefäßplexus. In der Epidermis bindet sich das Magnesium an die Keratinozyten. Das sind spezielle Zellen der Haut, die für deren Hornsubstanz (Keratin) zuständig sind. Keratin ist wasserabweisend und verleiht der Haut Schutz und Stabilität.

Wasserlösliche Stoffe könnten lediglich entlang von Proteinkanälen tiefer in die Haut eindringen. In der Epidermis gibt es solche Proteinkanäle aber nicht.

Umweg über die Schweißdrüsen möglich?

So sind nun einmal die physiologischen Fakten. Befürworter einer transdermalen Gabe halten aber gleichwohl eine Resorption über die Schweiß­drüsen und Haarfollikel für möglich. Schweißdrüsen und Haarfollikel machen etwa 0,1 bis 1 Prozent der Hautoberfläche aus – viel zu gering, als dass, wenn überhaupt auf diesem Weg möglich, nennenswert Magnesium in die Zellen gelangen könnte.

Nur fettlösliche Stoffe können die Epidermis durchdringen

Die anerkannte und seriöse Pharmazeutische Zeitung schreibt in ihrer Ausgabe 17/2007 dazu: „Bislang kann man eine große Zahl von Arzneistoffen nicht dermal (auf der Haut) oder transdermal (durch die Haut) anwenden, da diese das Stratum corneum (Anmerkung: das ist die bereits erwähnte aus Keratin bestehende Außenbarriere der Haut) der menschlichen Haut nicht überwinden können. Lediglich Wirkstoffe mit einer ausreichenden Lipophilie (Fettlöslichkeit) sind in der Lage, in und durch die Hornschicht zu penetrieren.“

Tod im Schwimmbad oder im Meer?

Wasserlösliche Stoffe wie Magnesium können die Hautbarriere nicht überwinden. Lediglich fettlösliche Wirkstoffe mit einer ausreichenden Lipophilie sind in der Lage, in und durch die Hornschicht der Haut zu dringen.
Das ist auch gut so, andernfalls hätte man im Schwimmbad sofort eine Chlorvergiftung. Ein weiterer Beleg dafür, dass wasserlösliche Substanzen nicht in nennenswertem Umfang in das Körperinnere gelangen, ist das Tote Meer. Das Wasser dort enthält 37% Kalium-, 53% Magnesium und 8% Natriumchlorid. Würden bei einem Bad tatsächlich die erwähnten Substanzen in den Körper gelangen wäre ein Aufenthalt im Toten Meer tödlich, allein deswegen, weil das aufgenommene Kalium (so wie Magnesium auch wasserlöslich) zu extremen Herzrhythmusstörungen führen würde.

Ein Öl, das kein Öl ist

Magnesium ist nun mal keine lipophile Substanz. Magnesium wird auch nicht durch Auflösen in Wasser lipophil, auch wenn dadurch das Gemisch etwas „ölig“ wirkt. Magnesiumöl ist aber laut Definition kein Öl und schon gar nicht fettlöslich sondern eine konzentrierte Lösung von Magnesiumchlorid von hochviskoser, scheinbar öliger Konsistenz. Solche in Wasser aufgelösten Magnesium-Produkte werden gemeinhin daher fälschlicherweise auch als „Magnesiumöl“ bezeichnet. Offensichtlich um damit zu suggerieren, dass dadurch das Magnesium plötzlich lipophil und damit hautdurchgängig geworden ist. Falsch bleibt es allemal.
Die transdermale Anwendung von Magnesiumöl soll hochwirksam und frei von Nebenwirkungen sein. Es ist schade, dass unseriöse Veröffentlichungen über transdermale Zubereitungen ein schlechtes Licht auf dieses wertvolle Mineral werfen.

Welche Studien belegen eine transdermale Wirkung von Magnesium?

Um es kurz zu sagen und auf den Punkt zu bringen – keine! Es gibt keine einzige seriöse und aussagefähige Studie zu diesem Thema. Die Argumente der Befürworter beziehen sich entweder auf Selbstversuche (oft von Personen die Magnesium-Öle selbst vertreiben) oder auf „Studien“, die aber nie seriös publiziert wurden. Demgegenüber stehen gleich mehrere qualitativ gute und seriös publizierte Studien (randomisiert, placebokontrolliert, doppelblind), die keine transdermale Aufnahme belegen konnten. Es fehlen jegliche verlässliche Informationen, ob oder in welcher Form Magnesium die Haut durchdringen und so eine Wirkung entfalten kann. Aus juristischer Sicht sind daher entsprechende Auslobungen für Magnesium-Öle schlichtweg irreführend.

Zusammenfassung:

Die Hornschicht der Epidermis bildet eine sehr stabile Barriere gegen Fremdstoffe. Sie macht es zahlreichen Stoffen unmöglich, in den Körper einzudringen. Dabei spielt die Größe der Teilchen eine untergeordnete Rolle, sondern vielmehr die Löslichkeit in Wasser oder Fett. Nur fettlösliche Substanzen sind in der Lage, die Hautbarriere durch Diffusion zu überwinden und in den Körper zu gelangen. Mineralsalze wie Magnesiumchlorid aber auch alle anderen Magnesiumverbindungen zerfallen in einer wässrigen Lösung in Ionen. Diese Metallionen von Magnesium sind wasser- und nicht fettlöslich. Ein wichtiger Fakt für die Tatsache, dass Magnesium nicht über die Haut in das Körperinnere gelangen kann.

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